Bring tea for the Tillerman Steak for the sun Wine for the women who made the rain come Seagulls sing your hearts away 'Cause while the sinners sin, the children play
Oh Lord how they play and play For that happy day, for that happy day
Mein dreieinhalbjähriger Sohn, mein großer kleiner Angsthase, der Neuem gegenüber immer eher ablehnend, vorsichtig, misstrauisch ist, kann seit gestern, 17 Uhr 45, Fahrrad fahren!!!
Dieses kleine Polizeifahrrad hat es ihm von dem Moment an, als wir es vom Sperrmüll des Kindergartens retteten, angetan. Er ließ uns die letzten zwei Tage keine Ruhe, bis wir ihn wieder und wieder auf ihm schoben und schoben. Erst mussten wir am Lenker und am Sattel festhalten, dann nur noch an seiner Schulter. Schließlich sagte er dann gestern plötzlich, aus dem Nichts, den einen Satz, den ich nie vergessen werde, weil er mich so tief rührte:
"Mami, lass los, ich kann das!" Dann fuhr er alleine weiter und lachte. Laut, glücklich, stolz, wie befreit. Und ich auch. War das schön!
Singampatti ist ein Teeanbaugebiet in Südindien, in dem der Tee (schwarzer, grüner, weißer) seit 40 Jahren rein biodynamisch (nach Steiner) angebaut wird. Singampatti ist außerdem Tigerland, hier leben Tiger in freier Wildbahn. Schnüffeln am Tee, werden von uns Menschen verschont. Singampatti hat bereits einen festen Platz in der Phantasiewelt meiner Kinder. Deswegen schreibe ich ihnen dieses kleine Liedchen:
Singampatti- wo die Tiger wohnen Singampatti- wo wir sie verschonen Singampatti- dort gibt´s keinen Klee Singampatti- aber feinen Tee!
Singampatti- wo die Tiger wohnen Singampatti- ein Besuch, der würd sich lohnen Singampatti- es gibt zwar keinen Schnee Singampatti- aber feinen Tee!
Singampatti- wo die Tiger wohnen Singampatti- wo sie uns verschonen Singampatti- die ha´m den richt´gen Dreh Singampatti- und machen feinen Tee!
Für die Qualifizierung zur Teesommelière müssen - oder soll ich lieber sagen dürfen - wir Kursteilnehmer auch ein dreitätiges Praktikum in einem TeeGschwendner- Laden machen. Wie das war?
Drei Tage lang jeden Morgen mit einem Lächeln zur Arbeit fahren, drei Tage lang einen Arbeitsplatz betreten, der mich mit einem Wohlgeruch empfängt, dass mir das Herz aufgeht, drei Tage lang mit begeisterten Menschen zusammenzuarbeiten, die glücklich sind, dort arbeiten zu dürfen. Drei Tage lang das Gefühl zu haben, am richtigen Ort zu sein, sogar im Job ich selbst sein zu können. Drei Tage Leichtigkeit.
Ich mache eine Qualifizierung zur Teesomelière. Seit zwei Jahren schleiche ich um den Anmeldelink auf der TeeGschwendner - Homepage herum, bis ich im Januar diesen Jahres endlich Klick gemacht habe. TeeGschwendner bietet diesen Lehrgang an, an dessen Ende ich (hoffentlich) ein Zertifikat der IHK in den Händen halten werde.
Diese Teeseminar-Wochenenden, bisher habe ich zwei hinter mir, sind so wundervoll: Es geht um Tee, Tee und nochmals Tee. Seine Geschichte, seine Inhaltsstoffe, sein Anbau, seinen Geschmack, seinen Duft, einfach alles tee-ige. Während dieser kostbaren Stunden und Tage fühle ich mich so entspannt, so wissbegierig, so inspiriert, so lebensfreudig wie sonst selten. Das ist Zeit und Raum nur für mich, ohne Kinder, ohne Job, ohne leidigen Haushalt, leider auch ohne Mann. Aber einfach meine derzeit größte Glücksoase.